und wie sich die Sicht der Dinge doch ändern kann -
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Socke an der Westerholtschen Wiese / Münster 14.04.2013 |
Liebe Bloggleser,
ich möchte zunächst ausdrücklich betonen, dass ich das Söckchen über alles lieb habe und alles für sie tun würde. Am liebsten würde ich ihr die Erkrankung abnehmen oder Socke gesund zaubern. Alles Quatsch, ich weiß, aber es ist schwer, seinen Hund so krank zu erleben, zu sehen, dass er Schmerzen hat und ihm nicht helfen zu können.
Socke Erkrankung bestimmt einen großen Teil unseres Lebens.
Noch bekommt sie 5mal täglich, also alle drei / dreieinhalb Stunden 2 Esslöffel Schonkost. Frisch gekocht. Vor jedem Mahl geht es eine halbe Stunde Gassi. Wir beobachten sie ganz genau und haben sie seit der Diagnose nicht eine Minute alleine gelassen.
Neben einem Mittel gegen ihre Magenschleimhautentzündung bekommt sie auch seit drei Wochen täglich „Pankrex“.
(Dieses enthält die natürlicherweise gewonnenen Pankreasenzyme (Amylase, freie Protease und Lipase). Diese Enzyme gewährleisten eine optimale Aufspaltung von Kohlehydraten / Amylase, Proteinen / freie Protease und Fetten / Lipase und sorgen so für eine effiziente und geregelte Verdauung des aufgenommenen Futters.)
Ich hatte zunehmend den Eindruck, dass es Socke immer schlechter geht. Nach Verabreichen des Mittels hat sie oftmals starkes Aufstoßen und ihr scheint schlecht zu sein, zudem musste sie Samstagmorgen um 05:30 Uhr raus, um zu grasen.
Sie kann nichts dafür, aber hätte es nicht 09:30Uhr sein können?
Am Sonntag sah es so aus, als ob sich Socke nach der Verabreichung des Futters mit Pankrex übergeben muss.
Achtung: Jetzt geht es kurz um Sockes sonstige Ausscheidungen. Wer gerade isst oder sich sonst davor ekelt, der möge diesen Absatz bitte überspringen
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Ich meine, dass es Socke vor der Einnahme von Pankrex besser ging, was ich u.a. auch an der Form des Stuhlgangs festmache. Während der Stuhl vor der Vergabe „wohlgeformt“ und problemlos abging, scheint sich Socke jetzt bei jedem Kotabsatz sehr viel Mühe geben zu müssen. Die Haufen sind sehr dick und oftmals kugel- bis eiförmig; einmalig auch hart und schwarz.
Zudem (schmerz-?)hechelt Socke nach der Verabreichung vermehrt und läuft nicht gerne.
Zunächst habe ich den Zeitpunkt der Untermischung unter das Futter verändert, d.h. während sonst morgens Pankrex untergehoben wurde, bin ich jetzt auf die abendliche Vergabe umgestiegen, allerdings mit mäßig besserem Erfolg. Auch bei der Verteilung über den ganzen Tag, wie ich es zu Beginn gemacht habe, fiel schon auf, dass es Socke nicht gut geht.
Neben diesen Aspekten gibt es noch einen anderen unschönen Effekt. Socke ist durch das Pankrex unter die „Geruchsillusionisten“ gegangen, d.h. während Sie früher fast geruchsneutral war, hat sie jetzt einen strengen Geruch angenommen, wobei zwischen „Eau de merde“ und „erbrochenen Zitronen“ schon Vieles feststellbar war. Gestern Abend glaubte ich Socke riecht ganz stark nach Zwiebel, meine bessere Hälfte meinte aber sie rieche nach Käse.
Wir einigten uns auf „Socke „Cheese and Onion“.
Insgesamt haben wir den Eindruck, dass die Probleme eher vom Magen, denn von der Bauchspeicheldrüse stammen. (Pankrex scheint sehr stark und ätzend zu sein)
Gut, nun haben wir, nach Rücksprache mit dem Tierarzt Pankrex abgesetzt und die Blutuntersuchung von Anfang Mai auf morgen vorverlegt.
Zum anderen möchte ich noch etwas berichten, weil es zeigt, wie sich die Perspektive verändert.
Heute Nacht kam Socke ins Bett, setzte sich an das Kopfende und schaute mich an. Nein, sie hechelte nicht, wie sonst. Sie wollte sich aber auch nicht hinlegen. Gut, es wurde etwas Wasser mit Joghurt gereicht und von dem kranken Sockentier auch angenommen. Doch sie legte sich nicht hin. Es war fast 2:30 Uhr morgens, mein Wecker würde um 05:45 Uhr schellen und ich wusste nicht weiter. Alles Zureden, Streicheln half nicht.
Ich habe also schweren Herzens das Herrchen geweckt. Auch er konnte Socke nicht zum Schlafen bewegen. Das total verschlafenen Herrchen hatte die Idee: Das Sockemädchen muss raus. Gut, die letzte Gassirunde lag ja auch schon vier Stunden zurück.
Da ich allein hätte nicht weiterschlafen können, aber auch nicht alleine gehen wollte, zogen wir uns also beide an und gingen mit dem Söckchen, einer Taschenlampe, Kotbeuteln und einem unguten Gefühl nach draußen.
Das Söckchen hatte Spaß, sie schnüffelte, pullerte und lief – mit auf dem Rücken liegender Rute ( = Zeichen von Fröhlichkeit ) - mit uns durch die nächtlichen Straßen unserer Gemeinde. Nach dem Gassigang, etwa gegen 03:10 Uhr waren wir heilfroh, dass Socke nicht gegrast, nicht gebrochen hat und sie auch keinen Durchfall hatte.
Und auch Söckchen war frohen Mutes. Sie rannte schnurstracks in die Küche, denn sie hat in den letzten fünf Wochen gelernt, dass sie nach jedem Gassigang etwas zu fressen bekommt. Und wir enttäuschten sie nicht.
Wir gaben ihr ein Minizwieback, sie trank ihr kleines Schälchen Joghurtwasser leer und ging dann mit uns ins Bett. Etwa 10 Minute später, hörte ich sie und Herrchen schnarchen.
Ich war so froh, dass es Socke nicht schlecht ging, sondern sie nur Hunger hatte. Dass ich heute eine Stunde verschlafen hatte und zu spät zur Besprechung kam, war ärgerlich, peinlich, aber nicht so schlimm, wie wenn es dem Söckchen ganz schlecht gegangen wäre .
Viele liebe Grüße
Sabine mit Socke